Ritt der Barmherzigkeit durch Europa 2016
Nachstehend vorerst die Berichte der einzelnen Gruppen:

Reittage 1 und 2: Kittsee - Nickelsdorf - Frauenkirchen

Teilnehmer:

Alexander Goth auf Slenas Golden Playboy (Quarter Horse)
Sonja Reiter-Goth auf Lilly (Tinker-Haflinger)

Am Samstag Vormittag ging es los.  Wir fuhren gut gelaunt nach Kittsee/Bratislava. Dort wurden wir sehr freundlich von Herrn Tomasich empfangen. Unsere beiden Pferde durften in der Zwischenzeit bis zum Abritt auf der Koppel stehen. Nach der kleinen Mittagsjause, die wir uns noch vor dem wegreiten genehmigten, ging es los, wir wurden  mit einem Stamperl Schnaps verabschiedet.

Wir ritten aus der Ortschaft, dass Wetter war einfach traumhaft. Am Anfang waren die Wege nicht die schönsten, aber man konnte überall auf einem breiten Wiesenstreifen neben der Straßen gehen. Nach geraumer Zeit fingen dann auch die schöneren Wege an. Wir ritten an unzähligen Windräder und riesigen Feldern vorbei. Unzählige Hasen und Rehe kreuzten unseren Weg.

Wir ritten durch Pama, dort machten wir bei beim Gasthaus zur Alten Post halt, um uns die trockenen Kehlen anzufeuchten. Die netten Gastwirte stellten uns einen Kübel Wasser für die Pferde zur Verfügung, die nahmen bei dem heißen Wetter das Wasser sehr gerne an. Nach der kurzen Stärkung ging es weiter.
Wir ritten den Leithakanal entlang, dieser wurde anscheinend vor geraumer Zeit ausgeräumt und der Dreck auf dem Weg verteilt. Somit war dieser leider unpassierbar! Wir mussten am Rand vom Acker gehen,  das war kein Problem, wir hinterließen nicht mal Spuren.

Weiter ritten wir durch die Au der Kleinen Leitha entlang, an einer wunderschönen Mühle vorbei. Dort waren drei hübsche Pferde auf der Koppel, die uns am Zaun entlang begleiteten.

Wir kamen gegen 18 Uhr beim Auhof (Therapiestall) in Nickelsdorf an, dort wurden wir schon erwartet. Die Besitzerin Bettina Pinter-Baranyi und ihre Tochter empfingen uns sehr freundlich. Dort waren schon zwei Boxen für uns gerichtet. Unsere Pferde durften noch in die Halle zum welzen, was die beiden auch ausgiebig nutzten.
Nachdem die Pferde versorgt waren, wurde uns der gesamte Stall gezeigt. Danach konnten auch wir uns eine Stärkung genehmigen. Bettina führte uns ins geschmackvoll eingerichtete Stüberl mit angrenzenden Wohn- und Schlafzimmer. Dort war auch schon das Bett für uns überzogen.

Am Sonntag gegen 10 Uhr verließen wir den Auhof und gingen unsere zweite Etappe an. Wir ritten wieder an riesigen Rapsfeldern vorbei und an unendlich lang wirkenden Windschutzgürteln. Es war sehr ruhig an diesem Tag, nicht einmal einen Traktor sind wir begegnet.

In Halbturn durfte man durch den Schlosspark gehen, es war schon ein herrliches Gefühl, die wunderbare Allee entlang zu reiten. Beim Schlossrestaurant machten wir Mittagsrast. Da es leider keine Möglichkeit zum Anhängen gab, ließen wir unsere Pferde im Park grasen. Nachdem die beiden mit Wasser versorgt waren, konnten wir auch an uns denken. Wir aßen zwischen den Pferden auf wunderschönen Porzellantellern einen kleinen Snack!

Nach einer Stunde wurden unsere beiden Pferde wieder startklar gemacht und es ging weiter Richtung Frauenkirchen. Es gab einige tolle Trabstrecken und somit kamen wir recht flott weiter. In Frauenkirchen kamen wir beim Gasthaus Weisz-Artner vorbei, es war so einladend, dass wir kurz Halt machten und uns ein kühles, frisch gezapftes Bier gönnten. Nach dieser Stärkung ging es weiter zum Althof, wo das Ziel dieser Etappe war.








































Reittage 3 und 4 - Frauenkirchen - Pereszteg (H) - Markt St. Martin

Teilnehmer:

Matthias Rendl auf Gluaner Strawanzer (Quarter Horse)
Thomas Lackner auf Golden Josephine (Quarter Horse)
Martin Kugler auf Siri (Araber)

Bei nicht sehr frühlingshafter Witterung starten wir am Samstag den 12.03.2016 vom Althof in Frauenkirchen Richtung Süden, vorbei an einigen Lacken durch den Warmsee, weiter entlang der Langen Lacke durch den Nationalpark Neusiedlersee. Bei Pamhagen überschreiten wir die Grenze zu Ungarn, bleiben noch an der östlichen Seite des Neusiedlersee vorbei an Wasserbüffeln und Steppenrinder und gelangen ans Südufer des Sees, wo wir eine Baumgruppe fanden, bei der wir etwas Windgeschützt Mittagsrast machten. Gestärkt gings dann weiter Richtung Hideseg und Pereszteg, wo wir um 17:30 am Reiterhof Denesmajor nach 47 km und fast 7 Stunden Reitzeit ankamen.

Am Sonntag Nieselregen am Morgen beim putzen und satteln. Beim Abritt um 9:45 ist es mit dem Regen vorbei, doch der Wind bleibt auch an diesem Tag unser treuer Begleiter. Da der Reiterhof nahe der Grenze liegt sind wir nach 20 min wieder auf Österreichischem Boden. Vorbei an einigen Windräder geht es Richtung Horitschon durch Weingärten und Felder entlang dem Frauenbrunnbach wo wir Mittagsrast machten. Aufgewärmt und gestärkt ging es danach weiter durch Felder und Weingärten, um über Lackenbach nach Markt St. Martin zum Reiterhof Dorner zu gelangen. Nach 30 km und einer Reitzeit von 4 ¼ Stunden wurden wir um 16:30 von Fam. Dorner empfangen.

Reittage 5 und 6 - Markt St. Martin - Lockenhaus - Buchenschachen

Teilnehmer:

Thomas Dorner auf Ima (Apaloosa)
Ulrike Dorner auf Mona Lisa (Pinto)
Karin Dorner auf Konny (Welsh Pony)

Von Markt St. Martin ging es über verwinkelte Wege, vorbei an Draßmarkt führte der Weg über lange Waldstrecken nach Piringsdorf  zu  einer Mittagsrast. Am Fuße der Burg Lockenhaus konnten die Pferde und Reiter im Reitstall Lang übernachten.

Der nächste Tag war für die Reiter und die Pferde der schwierigste, sowohl von der Orientierung, als auch von der Länge der Strecke, mit vielen Höhenmetern. Musste doch der Bernstein mit fast 900 m Höhe bezwungen werden. Doch auch diese Strecke hatte ein Ende und zwar in Buchschachen bei der Fam. Grassel mit Stall. Trotz aller Strapazen, keiner der Teilnehmer möchte diesen Tag missen.

































Reittag 7 - Buchenschachen - Neudau

Teilnehmer:

Hermann Grassel auf Norwin (Quarter Horse)
Heidi Hotwanger auf Arachon (Araber)
Nicole Prenner auf Rumbel (Ungarisches Halbblut)

Wir starteten um 08:15 morgens mit etwas Wind und kühlem bewölktem Wetter in Buchschachen Richtung Neudau. Voran ging es entlang der A2 Südautobahn in Richtung Markt Allhau. Die Kirchturmspitze von Markt Allhau wies uns den Weg. Ein Stück außerhalb der Gemeinde wurden wir von einem alten Reiterfreund in Empfang genommen und bewirtet.

Nach dieser kurzen Pause ging es weiter nach Wolfau, wo uns der Reitverein Wolfau bei ihrem Vereinshaus freundlich willkommen hieß. Wir stiegen von unseren Pferden und machten eine kurze Rast. Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter.
Die wunderschöne Kulturlandschaft entlang der Lafnitzauen  lud zu einem langen Galopp ein, den sowohl wir ReiterInnen als auch unsere Pferde genossen. In diesem Bereich fließt die Lafnitz sehr ruhig und beschaulich vor sich hin, immer wieder sprangen Rehe aus den Uferböschungen hervor und kreuzten unseren Weg.

Die nächste Station, die wir ansteuerten, war die Gemeinde Wörth, wo wir wiederum eine kurze Pause bei einer kleinen aber feinen alten Gastwirtschaft einlegten, um uns und unsere Pferde zu erfrischen. Der Wirt war sehr freundlich und brachte auch unseren Pferden etwas zu trinken. Das Wetter wurde nun auch immer schöner und sonniger.

Weiter ging es in Richtung Neudau, immer der Lafnitz entlang. Der schöne Weg führte uns zum E-Werk von Neudau, welches vom Wasser der Lafnitz betrieben wird.

Die Lafnitz führte hier reichlich Wasser, die Landschaft lag ruhig und idyllisch vor uns. Sogar der Bieber baut hier in aller Ruhe seinen Damm.
Das letzte Stück nach Neudau führte uns entlang der Straße, deshalb stiegen wir von unseren Pferden und führten sie bis zum vereinbarten Treffpunkt bei der Firma Säckel.

Reittag 8 - Neudau - Fürstenfeld

Teilnehmer:

Walter Säckl auf Cordoba (Holsteiner)
Leonie Ponsold auf Lilli Diara (Achal Tekkiner)
Helga Prugner auf Conversano Mader (Lippizaner)
und als Special Guest: Heinz Rieger auf Billi (Ungarisches Vollblut)

9:20 Uhr Start vor dem Haus der Familie Säckl- Nach einer kurzen Begrüßung und Besprechung ging es unter der Führung von Walter Säckl in Richtung Fürstenfeld.

Die Landschaft strahlt so viel Schönheit und Ruhe aus und da noch dazu bei Sonnenschein und blauen Himmel - ein ideales Reitwetter.

Das Lafnitztal: Es ist ein sehr breites Tal mit dem Fluss Lafnitz, dessen Uferzonen unter Naturschutz und das Wasser sich seinen natürlichen Weg genommen hat. In diesen geschlungenen Wegen entlang des Flusses gibt es noch herrliche Wiesenwege, die zu Kilometer langen Galopp einladen. Zum Beruhigen der Pferde und zum Verschnaufen der Reiter gibt es natürlich auch härtere Wege damit die Bauern zu ihren Äckern kommen.

Es geht immer eben dahin, fast 25 km lang. Und entlang der Strecke gab es keine Möglichkeit der Einkehr und Labung.

Aber es war vorgesorgt, denn ein Begleitfahrzeug war immer  in Reichweite. So überraschte uns an einem lauschigen, schattigen  und windgeschützten Platz ein Piknik  im Grünen.

Nach einer Stunde der Erholung ging es weiter in dieser wunderschönen Gegend mit den herrlichen Reitwegen.  Die Hälfte der Strecke war hinter uns. Nach weiteren 2 Stunden kam Fürstenfeld in Sichtweite und auch eine unangenehme Überraschung - 6 km nur Schritttempo am Asphalt bis zum Ziel.
15.30 Uhr Ankunft im Reitstall Bichler -aber nur der Stallbursche reichte uns die Hand zu Begrüßung, der Besitzer war auf einen Turnier.. Ein Stempel für das Kontrollblatt war nicht zu bekommen.

Da aber der Organisator des ganzen „Weges der Barmherzigkeit“ Herr Heinz Rieger , der 4. Reiter war, genügt seine Unterschrift auf dem Kontrollblatt um zu bestätigen, dass der Ritt stattgefunden hat.












































Reittage 9, 10 und 11 - Fürstenfeld - Klöch - Unterpurkla - Spielfeld

Teilnehmer:

Günther Hofmann auf Eliane von Fürberg (Freiberger)
Ulrike Egger auf Janos (ungarisches Halbblut)
Rudolf Erler auf Yukon (Nonius-Araber)

Beim Reitstall Laimer war Treffpunkt und Start. Diese Etappe war eine besondere Herausforderung von der Länge sowie von der Orientierung. Der Herrgott hat es mit dem Wetter gut gemeint, wunderschöner Sonnenschein und herrlich blühende Sträucher und Bäume, für uns etwas Besonderes, da wir doch aus dem nördlichen Teil der Steiermark kommen. Am Abend, als wir zum Stall kamen gab es noch Regen, wofür die Bauern sehr dankbar waren. Die Unterkunft für unsere Pferde war nicht so optimal.

Wir kamen in einem schönen Betrieb in Klöch einige Kilometer vom Stall entfernt unter, mit Blick auf die Kirche deren Pfarrer auch gerade auf Wahlfahrt war.
Am zweiten Tag ging es von Klöch nach Unterpurkla. Es ging positiv los mit schönen Wetter und wunderbaren Galopp und Trabstrecken. Militär patroulierte und kleine Grenzübergänge waren wieder besetzt (Grenze zu Slowenien) Abends kamen wir zur wunderschönen Double T Ranc. Der Besitzer Herr Balazs war ein John Wayne Fan und es gab ein originell eingerichtetes Reiterstüberl.

Die dritte Teilstecke ging großteils der Mur entlang, welche hier ein Grenzfluss ist. Bei Radkersburg ritten wir durch herrlich Auen welche mit blühenden Bärlauch überseht waren. Weiter ging es auf schmalen Wegerl, bei der berühmten Schiffsmühle trafen wir zwei Wanderer. Unser Treffunkt in Spielfeld sollte 1 Uhr sein, welchen wir fast einhalten konnten. In Spielfeld war noch eine große Brücke mit einer Bodenverzahnung, was die Pferde auch zu einer Überwindung zwang. Von weitem konnten wir schon die Slowenischen Reiter mit Ihrer Flagge sehen  sowie Heinz Rieger, der die Organisation und Planung der Österr. Strecke machte. Eine Delegation aus Slovenien und Italen be-grüßten uns herzlichst.

Es war ein wirklich beeindruckender Ritt, so auch beindruckend die vielen Bildstöckeln auf unseren Wegen, oder der Stein zum Nachbarn schauen. Die Bildstöcke waren für mich ein besondere Aussage der Menschen in dieser Gegend, denn sie zeigen Dankbarkeit.







































Rom - 1. 7. bis 4. 7. 2016

Am Freitag den 1. Juli war es dann soweit, wir, das waren Heinz, Walter, Alex und Sonja, Günther und Uli, Thomas und seine Uli, Mathias und Edith, trafen uns alle am Flughafen Wien und ab gings nach Rom. Dort angekommen, wurden wir von drei Shuttlebussen abgeholt. Als erstes ging es ins Hotel Eurogarden, dass etwas außerhalb vom Rom neben der Ringautobahn G.R.A. lag. Vorerst galt es die Zimmer zu beziehen und sich ein wenig frisch machen. Anschließend fuhren wir wieder in die Stadt. Dort hatten wir den Nachmittag zur Verfügung. Heinz, Walter, Günther, Ulli, Alex und meine Wenigkeit flanierten durch die Straßen und bewunderten die Sehenswürdigkeiten „Trevi Brunnen“ und „Spanische Treppe“, anschließend überkam uns doch ein großes Durstgefühl und wir kehrten in das Cafe Romana in der Via Borgognona ein, dass an diesem Freitag Eröffnung hatte.

Am späteren Nachmittag wurden wir auf Empfehlung unserer Fahrerin Tiziana zu einem Restaurant in Labaro chauffiert, dass etwas abseits vom Tourismuswirbel lag, umso besser war das Essen! Es war ein sehr netter geselliger Abend. Gegen 23 Uhr wurden wir wieder zum Hotel gefahren. Dort saßen wir noch in netter kleiner Runde mit einigen Polen und Slowaken zusammen. Weit nach Mitternacht gingen wir zu Bett.

Am Samstag nach dem Frühstück fuhren wir wieder in die Stadt, hatten wieder bis späteren Nachmittag zur freien Verfügung. Heinz, Walter, Alex und Sonja nutzten diese Zeit um das Capitol, das Forum Romanum und das Colloseum zu besichtigen. Gegen 15 Uhr wurden wir in die Montebello Lanzenreiter-Kaserne chauffiert um uns mit unseren Pferden bekanntzumachen. Bis dahin hat alles bestens geklappt, dort allerdings, kam das Chaos auf uns zu. Statt wie vereinbart sieben Reiter, durften nur mehr drei reiten. Um das ganze fair ablaufen zu lassen, wurde ausgelost. Das Glück gezogen hatten Walter, Günther und Uli, als Uli mein enttäuschtes Gesicht gesehen hat, hat sie mir ihr Los geschenkt! Ich konnte mein Glück kaum fassen, nochmals ein herzliches Danke an Uli! Kurz darauf erfuhren wir, dass die Slowenen nicht an der Parade teilnehmen konnten, somit standen nochmals zwei Pferde zur Verfügung. Somit konnten noch Thomas und Mathias mitreiten, unsere Gruppe mit 5 Pferden war nun komplett.

Nach dem Auffenthalt in der Kaserne wurden wir ins Hotel gefahren, um uns frisch zu machen, da am Abend im Ristorante Meloncini in der Via di Tor di Quinto ein offizieller Empfang stattfand. Der Koordinator der Initiative, der Präsident der FITETREC ANTE, Alessandro Silvestri, und der Organisator, Riccardo Scorsone, hielt eine Ansprache, auch wurden die Organisatoren von den teilnehmenden Ländern geehrt.

Es war ein sehr netter Abend mit der sprichwörtlichen italienischen Gastfreundschaft. Es wurde bis spät in die Nacht geschlemmt, von der Vor- bis zur Nachspeise, man konnte einfach nicht „Nein“ sagen, auch wenn man es am kommenden Tag bereute!

Am Sonntag klingelte sehr früh der Wecker, wir Reiter und auch Alex und Uli als Begleitpersonen wurden kurz nach fünf Uhr schon abgeholt. Wir standen alle sauber mit unserer Team Austria Kleidung bereit, als die Busse kamen und wir zur Kaserne fuhren, kam langsam Leben in uns. Auf dem Kasernengelände ging es bereits rund, es kamen ständig neue Transporter und Hänger, die Pferde abluden. Wir gingen zu unseren Pferden, putzten bzw. wuschen noch die Schmutzflecken vom Fell und suchten unser zugeteiltes Sattelzeug. Als wir alle fertig waren, gingen wir zum großen Parkplatz, wo schon ein eifriges Treiben im Gange war. Unsere Pferde waren echt cool, es kamen noch immer neue Pferde an, es wurde zwischen den Autos gesattelt oder auch noch schnell die Stiefel geputzt. Kutschen wurden von Pickups geladen, mit vereinbarten Kräften kein Problem!

Mathias bekam noch eine wunderschöne Flagge, die er bei der Parade tragen durfte. Gegen 7 Uhr war es dann endlich so weit, es ging los, wir gehörten zur ersten Gruppe, im gesamten starteten drei Gruppen zu jeweils ca. 100 Reitern. Diese Veranstaltung war nämlich nicht nur der Abschluss des Ritts der Barmherzigkeit durch Europa, sondern auch des 45. Italienischen Wanderreittreffens „45o Equiraduno Nazionale“. Dazu gab es einen Sternritt aus insgesamt sechs Abrittorten; die beiden am weitesten von Rom entfernt waren Asissi und San Pietro Infine (CE), von wo die Teilnehmer jeweils sieben Tage nach Rom benötigten. Weiters kamen Delegationen aus den verschiedensten Regionen Italiens angereist.

Wir ritten aus der Kaserne, die Via Tor di Quinto entlang, dann neben dem Tiber, weiter über die Via Angelico und die Via Porcali zu Engelsburg, dann über die Via della Conciliazione zum Petersplatz.







































Jede Gruppe wurde durch Polizeieskorten (Motorräder und Autos) begleitet und hinter jeden Gruppe fuhren drei Kehrmaschinen, die die Straßen sofort wieder von den Pferdeäpfel säuberte.

Es war schon ein sehr erhabenes Gefühl, durch die ewige Stadt zu reiten, obwohl die Pferde auf dem normalen Asphalt schon sehr rutschten, aber es war gar nichts im Verhältnis zu dem Kopfsteinpflaster, man hatte das Gefühl man reitet auf Eis. Es sind leider auch einige Pferde gestürzt, aber Gott sei Dank ist weder den Reitern noch den Pferden etwas passiert. Man glaubt es kaum, wie sehr man sich über eine Asphaltstrecke freuen kann, zu Hause kaum vorstellbar, wenn man durch die grünen Wälder und Wiesen reitet. Nach knapp drei Stunden und 15 km kamen wir wieder in der Kaserne an, unser Abenteuer ging langsam dem Ende zu.

Wir sattelten unsere braven Leihpferde ab, wuschen und versorgten sie und stellten sie danach in die Boxen. Noch schnell Wasserkübel füllen und Heu, danach konnten auch wir uns etwas genehmigen. Die bereits zurückgekehrten Reiter labten sich beim aufgestellten Zelt und teilweise lagen sie auch in der angrenzenden Wiese unter einer wunderschönen großen Plantane im Schatten. Als wir alle fertig waren, haben wir uns noch mit einem wehmütigen Gefühl, von den Pferden verabschiedet.

Unsere Taxis standen schon bereit, alles einsteigen und es ging wieder Richtung Petersplatz. Dort angekommen mussten wir die erste Sicherheitsschleuse in den Vatikan passieren. Unsere gesamte Gruppe traf sich zusammen.

Der nicht reitende Teil unserer Gruppe hatte am Vormittag die Stadt unsicher gemacht, Alex, Uli, Heinz und Edith haben sich den Dom angeschaut und Uli und Alex sind auch die 551 Stufen auf die Kuppel gestiegen. Um 12 Uhr hat Papst Franziskus das Angelus-Gebet gelesen und auch die verschiedenen Gruppen wie Biker, Reiter usw. gesegnet. Danach wurde durch Präsident Alessandro Silvestri und durch den Veranstalter des Rittes Riccardo Scorsone das Bild "La Via della Misericordia" welches zu Beginn des Rittes in der Kathedrale von Krakau durch Kardinal Stanisław Dziwisz, Erzbischof von Krakau, gesegnet worden war, sowie das Buch über den Ritt an Papst Franziskus übergeben. Auf dem Bild ist die gesamte Strecke von Krakau nach Rom dargestellt.








































Anschließend ging es zum wohlverdienten Mittagessen! Am späteren Nachmittag verließen wir die Stadt und fuhren zum Hotel. Einige von uns holten ihren wohlverdienten Schlaf nach, andere chillten am Pool. Am Abend wurden wir von Tiziana und ihren Kollegen abgeholt und in ein tolles Lokal in Rom (Trattoria Polese am Piazza Sforca Cesarini) gefahren. Das letzte gemeinsame Abendessen. Es wurde erwartungsgemäß in mehreren Gängen gegessen und auch der gute Hauswein kam nicht zu kurz. Bis spät in die Nacht saßen wir zusammen, man diskutierte über dieses und jenes, man ließ über das Geschehene Revue passieren.
Der Abschied kam wie immer schneller als man es erwartet, am Montag nach dem Frühstück waren noch einige am Pool, andere spielten Karten. Zu Mittag wurden wir abgeholt und zum Flughafen gefahren. Mathias ließ noch seine Fahne die er geschenkt bekommen hat, transportsicher verpacken, alle hatten eingecheckt und wir verbrachten die restliche Zeit bis zum Abflug noch mit shoppen und einer kleinen Stärkung. Gegen 16 Uhr kamen wir wieder in Wien an, der Alltag hat uns wieder eingeholt.

Ganz besonders bedanken möchten ich mich bei dem italienischen Wanderreitverband FITETREC ANTE, der uns Österreicher nach Rom eingeladen hat und uns so vorzüglich und großzügig versorgt hat. Dank auch an Daniel Sut, der als unser Verbindungsmann und Dolmetscher fungierte.

Ein großes Danke auch an Heinz Rieger, der für die österreichische Gruppe, die aus Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark kam, alles organisiert hat.

Es war ein unvergessliches Abenteuer mit vielen netten auch internationalen Bekanntschaften - wer weiß was daraus noch entsteht!
Der Weg der Barmherzigkeit zu Pferd durch Europa

Als am 8. Dezember 2015 Papst Franziskus das "Jahr der Barmherzigkeit“ eröffnete, konnte von uns noch keiner wissen, welch ein Abenteuer auf uns zukommt.
Ein kleiner Trupp Österreicher wurde im Winter 2015/2016 von Heinz Rieger, burgenländischer Wanderreitreferent kontaktiert, ob wir Interesse an einem solchem Vorhaben hätten.

Heinz Rieger war sehr untriebig - wie immer wenn es darum geht, eine tolle Reitveranstaltung auf die Beine zu stellen. Er hatte intensiven Telefon- und Email-Kontakt mit den italienischen Wanderreitverbandes FITETREC ANTE (Federazione Italiana Turismo Equestre e Trec - Ante), nach einigem Hin und Her traf er sich auf halber Strecke in Kärnten mit Daniel Sut, welcher als Dolmetscher und unser Kontaktmann fungierte; mündlich kommunizieren ist doch einfacher als im Schriftverkehr!

Es wurde die österreichische Gruppe zusammengestellt, die Route führte von Kittsee durch das schöne Burgenland und Steiermark bis Spielfeld, dort wurde die symbolische Übergabe der Standarte an die Slowenischen Reiter durchgeführt. Durch Österreich waren 11 Reittage geplant, welche auf insgesamt sechs Gruppen aufgeteilt wurde.

Von allen Reitergruppen mussten die jeweiligen Strecken bis Ende April abgeritten sein. Jede Gruppe erstellte einen Bericht mit tollen Fotos, diese Unterlagen wurden danach nach Italien geschickt. Der italienische Verband erstellte aus allen Berichten und Fotos ein Buch, dass dem Papst im Zuge einer Parade am 3. Juli überreicht werden sollte.

bisherige Besuche:


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